Paul-Gerhardt-Haus Chieming

 

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Paul-Gerhardt-Haus Chieming

Am Hagen 1 
83339 Chieming

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Das Paul-Gerhardt-Haus in Chieming blickt auf eine über fünf Jahrzehnte währende Geschichte zurück. Doch manche evangelischen Christinnen und Christen unserer Gemeinde erinnern sich auch noch an die Zeiten vor der Grundsteinlegung am Ostermontag 1957.
Wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg wurden die ersten evangelischen Gottesdienste im Barackenlager am Pfeffersee gefeiert, bis diese 1956 abgerissen wurden. Im selben Jahr kaufte die Kirchengemeinde den Grund Am Hagen 1. Man entschloss sich zum Bau einer Wohnkirche: Heimatvertriebene sollten im Erdgeschoss ein neues Zuhause finden, im ersten Stock sollten die Gläubigen eine neue geistliche Beheimatung finden. Am 22. April 1957 wurde der Grundstein zum Bau des neuen evangelischen Gotteshauses gelegt. Und bereits am 11. August wurde das Paul-Gerhardt-Haus eingeweiht.

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Das Paul-Gerhardt-Haus in Chieming ist im Lauf der über fünfzig Jahren unzähligen Menschen ans Herz gewachsen. 

Das Paul-Gerhardt-Haus hat aber nicht die Herzen aller Menschen berührt. Mehrfach sollte es abgerissen werden. Lange Zeit hatte die Landeskirche kein Einsehen für die Notwendigkeit einer Renovierung der Chieminger Kirche. Das Spendenaufkommen dafür war unter den Gemeindegliedern und Besuchern enorm. Und wir sind stolz, dass wir nach einem langen Ringen einen Kompromiss mit der Landeskirche gefunden haben. Im Jahr 2011 endlich ist es soweit: Der Renovierung des Paul-Gerhardt-Hauses steht nichts mehr im Wege.Die Atmosphäre des Kirchenraumes gibt dem Besucher das Gefühl von Geborgenheit. Besonders prägend ist das hohe Zeltdach und das herrliche Frontfenster mit der Szenerie des Pfingstwunders. Die Menschen gehen gerne ein und aus in diesem Haus. Und unser Miteinander dort ist gut.  

 

 

 
  

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Mesnerin

Ingrid Müller
Am Hagen 1, 
83339 Chieming
Tel: 08664 / 928 76 76

Text der Urkunde im Grundstein des Paul-Gerhardt-Hauses

Am 22. April 1957 (Ostermontag) wurde der Grundstein für das Paul-Gerhardt-Haus gelegt unter dem Zeichen des Wortes:

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unseren Augen. 
(Psalm 118,22ff)
Bauherr ist die evangelische Kirchengemeinde Traunstein. Für die evangelische Gemeinde in Chieming wurde am Karfreitag 1950 im ehemaligen Barackenlager ein Betsaal eingerichtet, der bis zum Jahre 1957 als gottesdienstlicher Raum gedient hat, nachdem vorher die evangelischen Gottesdienste im Schulhaus und in der katholischen Pfarrkirche gehalten werden durften. Da das Barackenlager niedergelegt werden soll, hat sich die Gemeinde entschlossen, auch weiterhin die Verbindung des Betsaales mit den Wohnungen aufrecht zu erhalten als ein Zeichen der Erinnerung an die böse Zeit nach dem Kriege und zugleich als Zeichen dafür, dass die Hütte Gottes mitten unter den Menschen aufgerichtet ist. So werden in diesem Haus vier Wohnungen für Glieder der Gemeinde im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues errichtet und im Dachgeschoss ein geräumiger Betsaal eingebaut, der der Verkündigung des Wortes Gottes und der Austeilung der Sakramente dienen soll.

Gott lasse in Gnaden das Werk gelingen, das in seinem Namen begonnen wurde und seinem namen dienen soll.

Landesbischof der Evang.-Luth. Kirche in Bayern war D. H. Dietzfelbinger. Kreisdekan Oberkirchenrat Arnold Schabert, Dekan von Traunstein Fritz Kelber. Vikare von Traunstein Eberhard Przemeck und Ludwig Hauck, Vikarin Magdalene Trillhaas. Kirchenvorstandsmitglieder die Herren Dr. Geiß, Steger, Walter, Dr. Obermeyer, Ebert, Faik, Pfennigwert, Frau von Busse, Frl. von Rueff, Frau Fank. Gemeindediakon war Karl Neumann, Architekten die Herren von Werz, Ottow und Gollwitzer aus München.

Bundespräsident war Dr. Theodor Heuß,

Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer,

Ministerpräsident in Bayern Dr. Wilhem Högner.

Chieming am Ostermontag des Jahres 1957.